Öl WIKI / FAQ

Hier finden Sie wichtiges Basiswissen und praxisnahe Antworten auf immer wieder auftauchende Fragen rund um das Thema Motoröl. Wenn Ihnen eine Frage fehlt, dann stellen Sie uns diese bitte per E-Mail und wir beantworten diese gerne.

Frage: Wie finde ich passende Motoröle für mein Fahrzeug?

Am einfachsten ist es, wenn Sie in ihre Betriebsanleitung schauen. Dort macht der Fahrzeughersteller in der Regel sehr konkrete Vorgaben. Grundsätzlich gibt es drei Varianten:

a) Vorgabe einer oder mehrer SAE-Viskositätsklasse(n) wie z.B. SAE 5W-40

b) Vorgabe einer API oder ACEA-Spezifikation wie z.B. API SM/CF oder ACEA A3-04

c) Vorgabe einer eigenen Hersteller Norm (häufig bei deutschen PKW Herstellern) wie z.B. VW 505 01 oder BMW Longlife-04

Wenn Sie diese Herstellervorgabe (z.B. VW 505 01) in Erfahrung gebracht haben, können Sie sich mit unserem „Motoröl-Finder“ geeignete Öle anzeigen lassen. Sollten Sie keinen Zugriff auf die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeuges haben, können Sie alternativ über die Such-Tools der gängigen Ölhersteller geeignete Produkte finden.

Frage: Darf ich verschiedene Motoröle miteinander mischen?

Sie können ohne Probleme Motoröle unterschiedlicher Hersteller mit der gleichen Spezifikation (z.B. BMW Longlife-04) mischen. Das ist in den jeweiligen Spezifikationen / Normen auch so festgelegt bzw. gefordert. Idealerweise benutzen Sie aber ausschließlich Ihre „Lieblingssorte“, damit erhalten Sie die vom Ölhersteller sorgsam ausgewählte Formulierung der Ölbestandteile wie z.B. die Additivpakete.

Etwas anders sieht es aus, wenn Sie Motoröle unterschiedlicher Spezifikationen mischen, da sich hierbei ein Öl einer nicht definierten Qualität ergibt, die sich eher am „schlechteren“ Produkt orientieren wird. Das sollte wirklich nur im äußersten Notfall erfolgen, wenn z.B. bei einem akuten Ölmangel (zu niedriger Ölstand) die geeignete Ölsorte nicht verfügbar ist. Hier sollte dann zur Sicherheit zum schnellstmöglichen Zeitpunkt ein kompletter Öl- und Filterwechsel mit der korrekten Ölsorte erfolgen. Keine Regel ohne Ausnahme: Ein höherwertiges – als vom Fahrzeughersteller vorgeschrieben –  Motorenöl können Sie z.B. zum Nachfüllen benutzen.

Wir empfehlen Ihnen daher, immer eine 1-Liter Ölflasche mit Ihrer „Lieblingsölsorte“ – gut verpackt in einer Plastiktüte – im Kofferraum mit zu führen. Meistens lässt sich diese unterhalb der Kofferraumablage in der Nähe vom Ersatzrad bzw. Reifenpannenset gut verstauen.

Frage: Ist ein Ölwechsel ohne Ölfilterwechsel sinnvoll?

Hier ein klares Nein!  Die Ölpumpe das Motoröl aus der Ölwanne an und presst es zuerst durch den Ölfilter und von dort gelangt das gereinigte Öl an die verschiedenen Schmierstellen des Motors. Der Ölfilter wird also während des Betriebs des Motors permanent vom Öl durchströmt und es lagern sich Schmutz und Verbrennungsrückstände im Ölfilter ab. Durch diesen Prozess setzt sich der Ölfilter allmählich zu und muss ebenfalls im Rahmen des Ölwechsel erneuert werden, um seine Funktion zu erhalten. Geschieht das nicht, wird der Ölfilter im weiteren Betrieb vollständig verstopfen und es öffnet sich ein sogenanntes Überstromventil und das Motoröl gelangt dann ungefiltert in den Motorölkreislauf, damit sind Schäden vorprogrammiert.

Hinweise: Es gibt speziell im Motorradbereich den Fall, dass der Hersteller einen Filterwechsel z.B. nur bei jedem zweiten Ölwechsel vorschreibt. In diesem Fall gilt diese Vorgabe. Häufig sind dann die Ölwechselintervalle aber auch vergleichsweise klein, z.B. alle 2.500 oder 5.000km.

Frage: Kann der Fahrzeughersteller einen bestimmten Ölhersteller vorschreiben?

Nein, das darf er nicht und ist uns auch nicht bekannt. Häufig empfiehlt der Fahrzeughersteller einen bestimmten Hersteller oder ein Motoröl mit seinem eigenen Herstellernamen. An diese Empfehlung müssen Sie nicht halten. Wesentlich und verbindlich für Sie ist aber die Vorgabe einer bestimmten Ölspezifikation z.B. nach ACEA-Norm oder auch nach eigener Herstellernorm. Üblicherweise finde Sie aber zu dieser Ölvorgabe eine eine große Auswahl verschiedener Öle diverser Hersteller. Nutzen Sie gerne unsere Suchfunktion und geben die entsprechende Ölvorgabe (z.B. BMW Longlife-04) in das Suchfeld ein.

Frage: Wie prüfe ich den Motorölstand selber?

Das ist ganz einfach – am besten regelmäßig beim Tanken – durchzuführen. Bitte beachten Sie aber folgende Punkte für ein korrektes Messergebnis:

Die Ölstandskontrolle sollte bei betriebswarmen Motor (mind. 5-10 km Fahrtstrecke) und auf einer ebenen Fläche durchgeführt werden. Bitte warten Sie nach dem Abstellen des Motors noch ca. eine Minute, damit das Öl aus dem Motor zurück in die Ölwanne fließen kann. Der Ölstand wird mit Hilfe des sogenannten Ölpeilstabs überprüft, den Sie an einer gelben Spitze im Motorraum finden. Bitte halten Sie einen flusenfreien Lappen oder ein Papierhandtuch bereit und ziehen Sie dann den Ölpeilstand vollständig heraus, anhaftendes Öl abwischen, wieder hineinstecken und nochmals herausziehen. Dann lesen Sie den Ölstand am unteren Ende des Peilstabs ab.

  • Idealerweise befindet sich der Ölstand genau zwischen der MIN und MAX Markierung des Peilstabs (kein Handlungsbedarf)
  • Befindet sich der Ölstand unterhalb der MIN Markierung, müssen Sie unbedingt und schnellstmöglich (sofort) Öl nachfüllen, der Betrieb des Motors mit zu niedrigem Ölstand kann ernsthafte Schäden bis zum Motor Totalschaden nach sich führen
  • Befindet sich der Ölstand oberhalb der MAX Markierung kann dies ebenfalls zu Schäden am Motor oder anderen Bauteilen wie z.B. der Abgasanlage führen. Wir empfehlen Ihnen in diesem Fall, den Ölstand in einer Werkstatt prüfen zu lassen, hier kann der Ölstand auch wieder fachmännisch durch Ablassen oder Absaugen korrigiert werden. (Hinweis: Durch sehr umfangreichen Kurzstreckenbetrieb vor allem in kalten Jahreszeiten kann es zu einer Ölverdünnung durch Kondenswasser kommen, diese kann sich u.a. durch einen ansteigenden Ölstand bemerkbar machen, auch das ist ein klarer Fall für die Werkstatt, hier kann Ihnen z.B. durch Umstellung des Ölwechselintervalls geholfen werden)

Wichtig: Nicht jedes moderne Auto hat noch einen Ölpeilstab im Motorraum verbaut. Es gibt bereits einige Modelle, bei denen eine elektronische Ölstandsmessung eingebaut ist. In diesem Fall können Sie sich den Ölstand über Ihren Bordcomputer o.ä. Systeme anzeigen lassen. Ob das bei Ihnen der Fall ist, erfahren Sie am einfachsten über Ihre Bedienungsanleitung.

Frage: Kann ich Motoröl selber auffüllen?

Wenn Sie einen zu niedrigen Motorölstand festgestellt haben, ist das Auffüllen ganz einfach. Sie verwenden ein den Vorgaben des Fahrzeugherstellers entsprechenden Motorenöl und füllen dieses durch die Motoröl Einfüllöffnung auf. Diese finden Sie im oberen Bereich des Motors, es handelt sich um einen Schraubdeckel, der üblicherweise mit einer entsprechenden Beschriftung (Motoröl. Engine Oel etc.) gekennzeichnet ist. Bitte seinen Sie aufmerksam und benutzen Sie nicht versehentlich die Einfüllöffnungen für Kühlmittel oder Scheibenwaschflüssigkeit! Bei Unsicherheiten bitte Sie z.B. bei einer Tankstelle oder Werkstatt um Unterstützung.

Zwischen der MIN und MAX Markierung befindet sich üblicherweise eine Ölmenge von ca. einem Liter. Idealerweise füllen Sie ca. einen halben Liter (halbe 1-Liter-Flasche) ein und warten ca. 1 Minute und prüfen dann den Ölstand erneut. Nach dem Auffüllen sollte sich Ihr Ölstand mindestens in der Mitte zwischen der MIN und MAX Markierung befinden. Wenn Sie Ihren Motor besonders gut behandeln wollen, dann sorgen Sie für einen Ölstand knapp unter der MAX Markierung.

Hinweis: Zum Einfüllen des Öles ist ein kleiner Trichter sehr hilfreich. An vielen Tankstellen gibt es hierfür auch Papier Trichter. Vielleicht legen Sie sich einen davon in Ihr Handschuhfach für den Fall der Fälle. Alternativ „umlegen“ Sie den Einfüllstutzen mit einem Lappen oder Papierhandtuch. So können Sie vermeiden, dass beim Einfüllen Motoröl daneben geht.

Frage: Was bring der Umstieg auf Leichtlauföle?
Der wesentliche Vorteil von sogenannten Leichtlaufölen liegt in einer Kraftstoffeinsparung, die in der Kaltstartphase bis zu 10 Prozent betragen kann. Und da viele Fahrzeug häufig im Kurzstreckenbereich betrieben werde, ist das schon eine ganze Menge. Weiter Vorteile liegen in einer schnelleren Motordurchölung und somit weniger Kaltstartverschleiß in Kombination mit geringeren Schadstoff Emissionen.

Hinweis: Moderne Fahrzeuge sind meistens bereits per Herstellervorgabe standardmäßig an kraftstoffsparende Ölsorten gebunden. Interessant ist der Umstieg daher eher für ältere Fahrzeuge die mit noch vergleichsweise zähflüssigen Ölsorten spezifiziert wurden wie z.B. 15W-40. Hier kann der Umstieg auf eine Ölsorte mit einem niedrigeren unteren Viskositätswert zu der genannten Kraftstoffeinsparung führen. Klassische Leitlauföle haben üblichwerweise die SAE-Viskositätsklassen von 10W-X oder sogar 5W-X.

Frage: Wie lange sind Motoröle haltbar vor dem ersten Einsatz?

Bei einer Lagerung in verschlossen Originalbehältern lassen sich Motoröle ca. 3-5 Jahre zwischenlagern. Danach kann die chemische Stabilität beeinträchtig werden und das Öl sollte entsorgt werden. Grundsätzlich lohnt sich eine grössere Vorratshaltung nicht, da Öle gleicher Qualität nicht teurer werden und sich eher der technische Fortschritt auszahlt.

Frage: Warum und wann muss Motoröl gewechselt werden?

Auch das beste Motoröl unterliegt im Betrieb des Fahrzeuges einem natürlichen Verschleiß. Dabei werden die Additive im Öl aufgebraucht, die Viskositätsklassen verändern sich langsam und das Öl wird durch Treibstoff- und Verbrennungsrückstände verschmutzt. Benutztes Motoröl wird daher häufig dickflüssiger, ändert seine Farbe von honigfarben zu schwarz und richt deutlich nach Benzin, Diesel und Abgasen.

Der richtige Zeitpunkt zum Ölwechsel wird durch den Fahrzeughersteller vorgegeben und ist in jedem Fall einzuhalten. Hier gibt es häufig laufleistungs- und / oder zeitbezogene Intervalle. Moderne Fahrzeuge berechnen häufig den richtigen Zeitpunkt für den Ölwechsel selber anhand hinterlegte Berechnungsmodelle, bei denen das Nutzungsverhalten (z.B. Kurzstrecke) und die Einsatzbedingungen (z.B. Temperaturen) berücksichtigt werden.

Frage: Wie kann ich bei einem notwendigem Ölwechsel Geld sparen?

Vor allem während der Garantie- / Gewährleistungszeit Ihres Fahrzeugs werden Sie vermutlich eine Vertragswerkstatt Ihres Fahrzeugherstellers aufsuchen. Hier ist reine Ölpreis pro Liter regelmäßig vergleichsweise hoch und beträgt üblicherweise zwischen 25 bis 35 Euro pro Liter, d.h. bei einem angenommenem Ölvolumen von 5 Litern ergeben sich ca. 150 Euro. Ein gleichwertiges Öl, welches den Herstellervorgaben entspricht, können Sie z.B. mit Hilfe dieser Webseite für ca. 10 Euro je Liter erwerben und die Gesamtkosten betragen dann nur ca. 50 Euro, Bitte erkundigen Sie sich daher vorab, was das Öl in Ihrer Werkstatt kosten soll und ob Ihnen Ihre Werkstatt eine günstigere Alternative anbieten kann. Wenn das nicht möglich ist, fragen Sie Ihre Werkstatt einfach , ob Sie Ihr eigenen Öl mitbringen können. Das ist heutzutage üblich und normalerweise sind die Werkstätten damit einverstanden, da man Sie als guten Kunden trotzdem behalten möchte. Es ist normal und angemessen, wenn Ihnen die Werkstatt in diesem Fall einen Betrag von bis zu 5 Euro für die Entsorgung des Altöls berechnen wird. Sollte Ihre Werkstatt damit nicht einverstanden sein, sollten Sie durchaus über einen Werkstattwechsel nachdenken.

Wenn Ihr Fahrzeug evtl. schon etwas älter ist und Sie sich nicht vor einfachen Wartungsarbeiten scheuen, dann können Sie den Ölwechsel auch selber durchführen. Das spart am meisten Geld und ist üblicherweise in maximal 60min erledigt. Hier finden Sie eine allgemeine Anleitung.

Frage: Was versteht man unter „Longlife-Service“ bzw. unter „Longlife-Ölen“

Longlife-Öle sind spezielle Leichtlauf-Öle und kommen in Fahrzeugen mit Longlife-Service zum Einsatz. Hier berechnet das Fahrzeug anhand verschiedener Daten die Motorölbelastung und bestimmt den nächsten Ölwechseltermin innerhalb bestimmter Grenzen. Die dabei möglichen maximalen Laufleistungen betragen je nach Hersteller zwischen 30.000 bis 50.000 km und verringern sich bei stärkerer Beanspruchung des Fahrzeugs z. B. durch Kurzstrecken- oder Autobahnfahrt mit Höchstgeschwindigkeit. Auch hier gilt: es dürfen nur die vom Fahrzeughersteller für den jeweiligen Motor freigegebene spezielle Longlife-Ölqualität verwendet werden. Das gilt auch auch beim Nachfüllen. Alternativ kann das Fahrzeug in der Regel in der Vertragswerkstatt auf ein festes Intervall mit kürzerer Laufzeit umgestellt werden, bei dem dann eine einfachere und preiswertere Ölqualität verwendet werden kann.

Frage: Was sind die wesentlichen Normen bzw. Spezifikationen für Motoröl?

Hier laufen Sie uns im Wesentlichen die Begriffe SAE, API und ACEA als herstellerübergreifende Standards über den Weg.

Die SAE-Klasse beschreibt das Fließverhalten, vereinfacht gesagt die Dünnflüssigkeit eines Motoröls. Bei den heute üblichen Ölen wird  ein unterer und ein oberer Wert angegeben wie z.B. 5W-40. Der unterere Wert beschreibt das Fließverhalten bei Kälte und der oberere Wert (nach dem W) bei 100 Grad Celsius. Je niedriger der unterer Wert ist, desto schneller erreicht das Öl beim Kaltstart die Schmierstellen im Motor und senkt dadurch Verschleiß und Verbrauch. Der obere Wert ist ein Hinweis auf die Schmierfähigkeiten des Öls bei heißem Motor. Grundsätzlich ist die SAE-Klasse kein Kriterium zur Beurteilung der Qualität oder des Leistungsvermögens eines Motoröls, ist jedoch wichtig für die Einhaltung des korrekten Öldrucks.

Hierfür werden die beiden Normen API (American Petroleum Institute) und ACEA (Association des Constructeurs Europ. de l‘Automobile) verwendet. Manche Fahrzeughersteller – vor allem die deutschen – haben eigene Anforderungen definiert (Beispiel Volkswagen VW 505 01).

Die ältere amerikanische API Norm besitzt in Europa eine geringere Bedeutung. Bei Benzinmotoren wird als erste Stelle immer ein S gesetzt und der zweite Buchstabe steht für die Qualitätsklasse. Aktuell ist API-SN die höchste Qualitätsstufe für Benzinmotoren. Bei Dieselmotoren ist der erste Buchstabe immer ein C und die höchste Stufe ist aktuell API-CF4.

In Europa ist die ACEA Norm von grösserer Bedeutung. Hier gibt es vier Grundklassen:

A = Otto-Motoren
B = kleinvolumige Dieselmotoren in PKW, Vans und Kleintransportern
C = PKW-Dieselmotoren mit Partikelfilter
E = LKW-Dieselmotoren

Diese werden noch einmal differenziert in die Klassen A für Ottomotoren und B für Dieselmotoren:

A1/B1: Leichtlauf-Motoröle, SAE 0W-30, 5W-20, 5W-30, 10W-30; abgesenkte HTHS-Viskosität (2,9–3,5 mPa×s)
A2/B2: Standard-Motoröle, HTHS-Viskosität (> 3,5 mPa×s)
A3/B3: Premium-Motoröle – besonders scherstabil, SAE 0W-X, 5W-X, 10W-40, 15W-40 für verlängerte Intervalle, HTHS-Viskosität > 3,5 mPa×s
A3/B4: wie A3/B3 aber auch für DI-Diesel einschließlich CR-Diesel, SAE 0W-30, 0W-40, 5W-30, 5W-40, 10W-40; A4 reserviert für DI-Otto; HTHS-Viskosität > 3,5 mPa×s
A5/B5: Premium-Leichtlauföle: ähnlich A3/B4, SAE 0W-30, 5W-30 jedoch abgesenkte HTHS-Viskosität wie A1/B1 (< 3,5 mPa×s) für verlängerte Intervalle
Die Klassifizierung C für PKW-Dieselmotoren mit Partikelfilter kennzeichnet so genannte Low-SAPS-Öle. Diese weisen bei der Verbrennung stark begrenzte Anteile an Sulfatasche, Phosphor und Schwefel (SAPS) auf, welche als aschebildende Bestandteile die Durchlässigkeit des Partikelfilter behindern können.
C1: Low-SAPS-Öl mit abgesenkter HTHS-Viskosität < 2,9 mPa×s, niedrige Viskosität (0W-X, 5W-X), Performance wie A5/B5 jedoch mit stark begrenzten Anteilen Sulfatasche, Phosphor, Schwefel.
C2: Low-SAPS-Öl mit abgesenkter HTHS-Viskosität > 2,9 mPa×s, niedrige Viskosität (0W-X, 5W-X), Performance wie A5/B5 mit begrenzten, aber höheren Anteilen Sulfatasche, Phosphor, Schwefel als für C1-04.
C3: Low-SAPS-Öl mit hoher HTHS-Viskosität > 3,5 mPa×s, niedrige Viskosität (0W-X, 5W-X), Performance wie A3/B4 mit begrenzten, aber höheren Anteilen Sulfatasche, Phosphor, Schwefel als für C1-04.

Wichtig: Moderne Öle der höchsten Anforderungsklassen sind optimiert auf entsprechende moderne Motoren. Eine Verwendung in älteren Aggregaten kann zu Schäden an Motoren oder anderen Bauteilen wie der Abgasanlage führen. Gleiches gilt für den Einsatz von „älteren“ Ölklassen in modernen Motoren. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Vorgaben Ihres Fahrzeugherstellers kennen und einhalten und das „richtige“ Öl für Ihren Motor einsetzen.

Frage: Welches sind die wichtigsten Herstellernormen?

Eine Reihe von PKW-Herstellern haben eigene Normen definiert. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten Normen vor:

BMW Longlife-01 Motorenöle für spezielle Benzinmotoren ab Bj. 09/2001
BMW Longlife-04 Motorenöle für bestimmte Motoren ab Bj. 2004

M2C 912-A1
Erstbetriebs- und Serviceöl ab 1996. Qualitätsniveau ACEA A1/B1.Erfüllt ILSAC GF-2.
M2C 913-C
Eingeführt in 2009. Abwärtskompatibel mit M2C 913-A und -B mit verringertem Kraftstoffverbrauch. Generelle Anforderungen: ACEA A5/B5.
M2C 913-D
Eingeführt in 2011. Alle Diesel-Modelle, speziell für den 2,2 L Duratorq-TDCI-Dieselmotor entwickelt
(verbaut im Ford Transit 2012.75 (04/2012 –) bzw. Ranger) außer Ka 2009 (08/2008 –), Galaxy 1995 (02/1995 – 03/2000) Galaxy 2000.75
(04/2000 – 02/2006) mit 1,9 L Diesel.
M2C 917-A
Entspricht der VW Spezifikation 505.01 bzw. erfüllt Anforderungen für ACEA A3/B4/C3.
M2C 925-A
Für Diesel und Benziner der Modellreihe Ford Ka. Serviceöl für Benzin- und Dieselmotoren. Verwendet in Jaguar- und Landrovermodellen.
M2C 925-B
Übertrifft ILSAC GF-3 und ACEA A1/B1.Für alle Benziner außer der Modellreihe Ka. Viskosität SAE 5W-20. Erfüllt ACEA A5/B5. Wenn nicht verfügbar kann alternativ M2C913-C verwendet werden (Viskosität 5W-30).
M2C 934-A
Für Dieselmotoren mit DPF, entspricht ACEA C1
M2C 937-A
Viskosität SAE 0W-40, speziell für Ford Focus RS.
M2C 948-B
Entwickelt und vorgeschrieben für die 1,0 und 1,6L EcoBoost Motoren. Rückwärtskompatibilität möglich bei Otto-Motoren (ausgenommen Ford Ka, Focus ST und Focus RS).
M2C 950-A
Für Dieselmotoren, besonders MONDEO und FOCUS (mit Faclift) ab BJ 10/2014.
Basiert aus ACEA C2, Viskosität SAE 0W-30

MB 228.3 Dieselmotoren ohne Partikelfilter: OM 640, 642, 646, 611 in BR9xx (Sprinter)
MB 228.5 Dieselmotoren ohne Partikelfilter: OM 640, 642, 646, 611 in BR9xx (Sprinter), 660
MB 228.51 Dieselmotoren ohne Partikelfilter: OM 640, 642, 646, 611 in BR9xx (Sprinter), 660, Dieselmotoren mit Partikelfilter: OM 629, 640, 642, 646, 660 (EU3/EU4 mit ungeregeltem Partikelfilter) Anm.: Verwendung nur in Verb. mit schwefelarmen (< 50ppm) o. -freiem (< 10ppm) Kraftstoff; sonst Reduzierung des Ölwechselintervalle
MB 229.1 Ottomotoren: M 113
MB 229.3 Ottomotoren: M 155 (SLR) (nur “Mobil 1 5W-50“), 122, 272, 273, 113, 132 (ROW), 266, 271, Dieselmotoren ohne Partikelfilter: OM 640, 642, 646, 611 in BR9xx (Sprinter), 660
MB 229.31 Ottomotoren: M 132 (ROW), 266, 271
Dieselmotoren ohne Partikelfilter: OM 640, 642, 646, 611 in BR9xx (Sprinter), 660
Dieselmotoren mit Partikelfilter: OM 629, 640, 642, 646, 660 (EU3/EU4 mit ungeregeltem Partikelfilter) Anm.: Verwendung nur in Verb. mit schwefelarmen (< 50ppm) o. -freiem (< 10ppm) Kraftstoff; sonst Reduzierung des Ölwechselintervalle
MB 229.5 Ottomotoren: M 156, M 285 (Maybach), AMG-Motoren außer M 155 (SLR) u. M 156 (Anm.: alle nur SAE 0W-40 o. 5W-40), Ottomotoren: M 132 (USA), 275, 122, 272, 273, 113, 132 (ROW), 266, 271 Dieselmotoren ohne Partikelfilter: OM 640, 642, 646, 611 in BR9xx (Sprinter), 660
MB 229.51 Ottomotoren: M 156 (Anm.: nur SAE 0W-40 o. 5W-40) Ottomotoren: M 132 (ROW), 266, 271, Dieselmotoren ohne Partikelfilter: OM 640, 642, 646, 611 in BR9xx (Sprinter), 660, Dieselmotoren mit Partikelfilter: OM 629, 640, 642, 646, 660 (EU3/EU4 mit ungeregeltem Partikelfilter) Anm.: Verwendung nur in Verb. mit schwefelarmen (< 50ppm) o. -freiem (< 10ppm) Kraftstoff

GM-LL-A-025 Motorenöle für Pkw-Benzinmotoren ab MJ ‘02, lange Wechselintervalle, HTHS ≥ 2,9 mPas.
GM-LL-B-025 Motorenöle für Pkw-Dieselmotoren ab MJ ‘02, lange Wechselintervalle, HTHS ≥ 3,5 mPas, auch verwendbar für Otto- und Dieselmotoren vor MJ ’02.
dexos 2 neue Motorenöl-Kategorie für Otto- und Dieselmotoren mit neuen Abgasnachbehandlungssystemen (z.B. DPF) ab Juli ‘09/MJ ‘10, lange Wechselintervalle, HT

VW 501 01 Ganzjahres-Motorenöle für Ottomotoren mit Standard-Wechselintervall (max. 15.000 km oder 1 Jahr) mit niedrigerem Performance-Niveau. Daher nur für Altfahrzeuge.
VW 502 00 Ganzjahres-Motorenöle für Ottomotoren mit Standard-Wechselintervall (max. 15.000 km oder 1 Jahr).
VW 503 00 Nicht mehr aktuell, wurde ersetzt durch VW 504 00.
VW 503 01 Zurückgezogen, wurde ersetzt durch VW 504 00.
VW 504 00 VW-Norm für Fahrzeuge mit und ohne Longlife-Service. Für Benzinmotoren.
VW 505 00 Ganzjahres-Motorenöle für Dieselmotoren mit und ohne Turboaufladung.
VW 505 01 Ganzjahres-Motorenöl speziell für Pumpe-Düse-Dieselmotoren.
VW 506 00 Nicht mehr aktuell, wurde ersetzt durch VW 507 00.
VW 506 01 Nicht mehr aktuell, wird nur für einige Motorisierungen, die in der Vergangenheit gebaut wurden, zwingend vorgeschrieben. Ersetzt durch VW 507 00.
VW 507 00 VW-Norm für Fahrzeuge mit und ohne Longlife-Service. Für Dieselmotoren mit Partikelfiltern
VW 508 00 Neueste Longlife IV Norm für Benzinmotoren mit SAE 0W20 – nicht rückwärtskompatibel
VW 509 00 Neueste Longlife IV Norm für Dieselmotoren mit SAE 0W20 – nicht rückwärtskompatibel